„Nein heißt Nein, oder …?“ – ein Jugendstück

Um in die Intimsphäre eines anderen Menschen gegen dessen Willen einzudringen, braucht es nicht unbedingt körperliche Gewalt. Manchmal reicht bereits bloß ein Wort, ein unüberlegter Kommentar, eine fehlgeleitete Geste, ein etwas zu lange ruhender Blick. »Sie sagen Täubchen, ich sag Taube« erzählt von Situationen, in denen irgendetwas ›falsch‹ ist. Die Darsteller*innen wechseln im Verlauf des Stückes ihre Rollen, sind mal Erleidende, mal Aggressor oder Aggressorin, mal bloß Beobachtende – aber immer und vor allem Spieler*innen, die sich in heikle, potenziell problematische oder auch einfach missverständliche Situationen und in unterschiedlichste Rollen hineinbegeben, um diese auszuforschen und Möglichkeiten des Handelns zu erkunden. Das Stück scheut sich nicht, das Thema offen und mit direkter Sprache anzugehen. Mal laut, mal leise, aber immer sensibel im Umgang mit der Thematik.

Dieses Projekt ist maßgeblich durch das Engagement von Theaterfreunde-Geschäftsführerin Dr. Beate Schütz in die Wege geleitet worden. Es ist in den vergangenen Jahren in enger Zusammenarbeit zwischen dem Jungen Theater und

Sozialarbeiter*innen, Ansprechpartner*innen der städtischen Jugendämter und des Kreisjugendamts, der Frauenberatungsstelle Alraune, der Beratungsstelle Pro Familia und der Polizei Detmold und nicht zuletzt mit Hilfe von Interviews mit Schüler*innen entstanden. Das Stück zeigt Situationen, in denen Grenzen zwischen Menschen verschoben, ausgetestet und überschritten werden. Es thematisiert dabei auch, wie uneindeutig diese Situationen oft sind. Dabei steht das Empowerment unserer jungen

Zuschauer*innen im Mittelpunkt: Egal, was dir passiert, du kannst und darfst darüber reden! Mit deinen Freund*innen, mit Eltern, mit Vertrauenspersonen an der Schule, im Sportverein, in der Gemeinde, mit Expert*innen... und gemeinsam finden sich Lösungen für (kleine und große) negative Erfahrungen.

Somit versteht sich das Theaterstück auch als Beitrag zum präventiven Jugendschutz.

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